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Zugschlußsignale



Einbau von Zugschlußbeleuchtungen/ Schlußwagen

Nicht nur die Fahrdienstvorschrift verlangt für jede Zugfahrt ein Zugschlußsignal. Auch für den Modelleisenbahner ist eine eindeutige Kennzeichnung des letzten Wagens gerade bei größeren Anlagen von Vorteil. Bei halb- oder vollautomatischem Betrieb muß das Räumen eines Blockabschnittes gemeldet werden. Durch die Größe meiner Anlage (8x3 m) greife auch ich auf die Automatik zurück, da mit einer Person allein ein Betrieb nicht durchführbar ist.
Günstig, gerade bei Digitalbetrieb, ist eine galvanische Trennung der Gleisfreimeldung vom Gleisstromkreis. Das erreicht man am besten mit Schutzrohrkontakten (Reed-Kontakte). Erste Versuch mit handelsüblichen Magneten brachten nicht die gewünschten Ergebnisse hinsichtlich der Schaltsicherheit. Deshalb wählte ich folgende Möglichkeiten.

4.1 Schlußbeleuchtung Epoche IIc bis IV

Rechts sehen sie einen K Wuppertal von Roco. Er erhielt auf der dem Bremserhaus abgewandten Seite zwei rote LED. Diese werden durch Kupferdraht von 0,5 mm gehalten. Die Linse der LED wurde abgefeilt, so daß die Lampen eine kubische Form erhielten. Mittels der unteren Lötfahne wurden sie auf die Halterung gelötet. An die obere Lötfahne kommt dünner Draht von etwa 0.05 mm Durchmesser. Abschließend werden die Schlußlampen schwarz gestrichen.

Hier ist die Unterseite des Wagens zu sehen. Durch die Achshalter aus Kunststoff braucht der Wagen extra Stromabnehmer. Diese entstehen aus Gitarrensaiten. Mittig zwischen den Achsen bohrte ich ein 0,5 mm Loch durch den Wagenboden. in eine Drahtöse wurde jeweils der passend zurecht gebogene Stromabnehmer eingelötet, dann die Öse im Wagenboden verklebt. Nun müssen die Stromabnehmer nur noch reguliert werden. Mit Geduld und entsprechendem Fingerspitzengefühl gelingt es, diese so einzustellen, daß der Wagen sogar gefedert ist!

Unter dem Wagenboden befindet sich auch der Magnet, der den Zugschluß meldet. Der Magnet stammt aus den Dichtungen alter Kühlschränke. Diese Material läßt sich mit Messer und Schere schneiden, biegen und gut bohren. Mit der gezeigten Anordnung werden QUER eingebaute Schutzrohrkontakte geschaltet.
 

Nun fehlt nur noch die Verschaltung. Oft liest man in Fachzeitschriften von Schaltungen für diesen Zweck, von speziell geätzten Platinen usw.
Ich halte diesen Aufwand für überflüssig. Sie brauchen einen Kondensator mit größtmöglicher Kapazität, einen Widerstand, etwa 800 Ohm und bei Digitalbetrieb auf jeden Fall eine Diode zum Gleichrichten der Wechselspannung.
(Meine Erfahrung ist, daß auch nach etwa 8 Jahren meine 560 LED, die ohne Diode mit Wechselspannung betrieben werden, keine Ausfälle zeigen. Sie sind also nicht so empfindlich wie immer behauptet wird.)
Es ist auch nicht nötig, die Schaltung auf eine Leiterplatte zu bringen, setzen Sie die Bauteile einfach zusammen und "stopfen" Sie sie in das Gehäuse.


Hier ist nun der fertige Wagen abgebildet. Der Kondensator überbrückt Spannungsunterbrechungen bis 20 Sekunden. Unter dem Wagen ist noch einmal der Magnet zu sehen.
Prinzipiell sind alle Wagen (bis auf X Erfurt) für einen solchen Zugschluß geeignet.


4.1 Schlußbeleuchtung Epoche Ic bis IIb
Eine weitere, sehr attraktive Form des Schlußsignals sei im folgenden vorgestellt:
Nach der Signalordnung von 1907 hatte das Nachtzeichen des Zugschlusses (Signal 16) wie rechts dargestellt auszusehen. Von hinten betrachtet waren die zwei roten Oberwagenlaternen zu sehen, zusätzlich dazu hing unter dem in Fahrrichtung rechten Puffer die Schlußleuchte, wie sie auch einzeln fahrende Loks führten.
Wegen der zum Teil noch handgebremsten Züge und den möglichen Zugtrennungen mußte (übrigens bis in die Achtziger bei der DR) der Zugschluß auch nach vor, d.h. zum Lokführer bzw. Zugführer signalisiert werden.
Diese beiden Beamten sahen von ihrem Arbeitsplatz aus zwei grüne (ab 1935 zwei weiße) Lichter.
Diese Signal im Modell darzustellen, bedarf einigen Aufwandes.
Materialbedarf:
- Ein alter ungeregelter Decoder. So etwas fällt in nächster Zeit häufiger an, da die modernen geregelten Decoder die Steinzeitdinger verdrängen. Da es kaum geraten scheint, diese Decoder (c28, alte Lenz, Roco, etc.) in anderen Fahrzeugen unterzubringen, ist das eine gute Alternative zum wegschmeißen.

- Ein Kondensator, dessen Ladestrom nicht über 1 Ampere bei 12 Volt steigt,

- vier LED 2x2 mm, jeweils ein Pärchen rote und grüne, eine runde LED mit 2 bis 3 mm Durchmesser, zwei Dioden, drei widerstände á 1 K,
- diverse Drähte,
- ein Wagen mit Stromabnehmer.

Oben nun das Prinzipschaltbild. Die ganze Geschichte wird an den Motorausgang des Decoders angeschlossen, der hohe Ladestrom des Kondensators würde die, sofern vorhanden, Funktionsausgänge sofort zerstören.
Die beiden Dioden zwischen dem Kondensator und dem Decoder verhindern daß der Kondensator beim Speisen Spannung auf den Motorausgang gibt.
Die LED brauchen jeweils einen eigenen Vorwiderstand, weil rot und grün unterschiedliche Widerstandwerte haben.


Die praktische Ausführung ist etwas kniffeliger. Wir benötigen einen Wagen mit ausreichend Platz für das ganze Zeug, in meinem Falle war das ein C4 von Fleischmann.
Das Einbauen des Kondensators, Wegschnippeln einiger Sitzbänke usw, das sollten Dinge sein, die nicht näher erklärt werden müssen.
Vom Dach werden die angespritzten Schlußscheibenhalter entfernt, dann ein gebogener Halter aus Draht am Wagenkasten angebracht. Diese werden später als Rückleitung dienen.
Die LED werden bearbeitet, die kleinen verlieren ihre Linse und müssen auch von hinten auch wesentlich dünner gefeilt werden. Die Rückseite wird schwarz gestrichen, dann werden jeweils eine rote und eine grüne LED Rücken an Rücken zusammengeklebt.
Nun sollten sie von den Abmessungen her nicht viel größer als eine unbearbeitete Diode sein. Die Kathoden der beiden LED werden an den Schlußscheibenhalter gelötet, feinste Drähte werden oben auf die deutlich gekürzten Anoden gelötet. Hinterher sollte der Lötknubbel fast wie der Abzug einer Petroleumlampe aussehen. :-)
Für die Schlußlaterne genügt es, die Beine der Leuchtdiode (auch hier die Linse abfeilen) entsprechend zu biegen und durch Löcher im Wagenboden zu führen.
Zum Schluß die Verkabelung und alles mit schwarzer Farbe behandelt - fertig.
Bei mir haben die Decoder der Schlußwagen eine eigene Nummerngruppe (60 - 69), bei Stammeinheiten kann natürlich auch die Nummer der Zuglok verwendet werden.
Mir war vor allem wichtig, daß der Schlußwagen, wenn er nach dem Kopfmachen hinter dem Packwagen läuft, dunkel bleibt. Denn was nützt der schönste Zugschluß wenn er an unpassender Stelle gezeigt wird...?




 
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