Modelle
preußischer Arbeitspferde sind rar. Bis auf
die Kleinserienhersteller, die die G 2 bis G 8
in teils durchwachsener Qualität liefern, gibt
es die wichtigen Modelle nicht in preiswerter
Ausführung und zahlreichen Varianten.
Hauptursache ist, wie so oft, die Tatsache,
daß diese Maschinen nicht in der Epoche III
bei der DB liefen, somit unbekannt sind und
vom Mainstream-Modellbahner kaum gekauft
werden.
Es gab es die G 8.1 von Piko in den 60ern,
gibt es sie noch von GFN und von Märklin, die
G 10 gibt es von Roco mit zu kleinen Rädern
und es gab einst die G 12 von Roco aus dem
Röwa-Erbe. Bedauerlicherweise sind das aber
recht moderne Lokomotiven, die 1910 schon
betagten Naßdampfer fanden bis auf eine G 4
(GFN als Startpackungslok) keine
Berücksichtigung. Daher war die Freude groß,
als Piko ein Modell der G 7.1 ankündigte. Vier
Vorbildmaschinen sind weltweit erhalten, eine
davon bei der DR im Museumsbestand. Groß waren
die Erwartungen, da Piko mit den hochwertigen
Modellen in den letzten 15 Jahren ordentliches
geleistet hatte.
Das waren meine
Ausführungen im Jahre 2008, inzwischen hat
Brawa einige Modelle im Angebot. Neben der
schon älteren G 5.4 gab es auch eine G 7.1
und angekündigt ist eine G 10.
Es erschienen erste Bilder, das Handmuster war
von Model Loco und die Erwartungshaltung groß.
Noch größer war die Enttäuschung, als statt
des erwarteten Supermodells dann ein
Einfachmodell auf der Messe erschien. Der
Hersteller ließ verlauten, daß ein Vollmodell
keinen Markterfolg gehabt hätte und man
deshalb daraus lieber ein preiswertes
Einfachmodell gemacht habe. Die Reaktionen
darauf waren zum Teil recht bösartig.
Teilweise waren die Aussagen auch beschämend
für die Verfasser, wenn sie mangels jeglicher
Vorbildkenntnis das Fehlen der
Heusingersteuerung oder von Pumpen und
Kesselleitungen beklagten. Aber auch die
Fachleute waren sauer, weil das Modell ohne
größeren Aufwand nicht umzubauen ist.
Ich persönlich sehe das nicht so, erkenne das
Potential das die alte Dame trotz allem hat.
Inzwischen habe ich drei Maschinen auf der
Werkbank gehabt, deren Umbauten ich hier im
einzelnen vorstelle. Sie unterscheiden sich im
Detail, grundsätzlich wird bei allen Loks der
Betonsockel entfernt, die Räder ersetzt
und/oder abgedreht, es folgen feinere
Zurüstteile und der Umbau des Rahmens.
1. Der erste Umbau
von 2008, die 55 411. MP-Radsätze,
elektrische Beleuchtung, Vorwärmer,
Luftdruckbremse.
2. Der zweite Umbau
2015. Preußische Ausführung ohne Vorwärmer
und Luftdruckbremse, Gasbeleuchtung.
Roco-Radsätze, Tenderumbau,
Faulhaberantrieb.
3. Der dritte Umbau
2015. Reichsbahnausführung mit
Luftdruckbremse, Gasbeleuchtung.
Die umgebauten Maschinen im Video finden Sie
bei Youtube.
Hier im
Einsatz und hier beim
Vergleich
der Anfahreigenschaften.