Ein Pwg pr. 92c nach Musterblatt IIa3 gebaut aus einem
Piko- und einem Röwa-Wagen
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Das Vorbild
1892 erschien eine weitere Variante des "Personalwagens für
Güterzüge", dieser nach Musterblatt IIa3 gebauter Wagen hatte
alle Attribute seiner Zeit: Speichenräder, Fachwerkachshalter,
Stangen- oder Korbpuffer, offene Bühne. Von diesem Wagen wurden
ein paar hundert Stück gebaut und zum Teil überlebten sie,
wenn auch verstümmelt, den zweiten Weltkrieg.
Bekannt sind diese frühen Pwg weniger, allseits präsent sind
nur die Pwg pr.14, von dem es mehr oder weniger brauchbare
Modelle von Fleischmann, Piko und
Märklin gibt. |
Bild 1
Vorbildfoto, u.a. zu finden im Miba Spezial 18
Die Idee
Die Anregung zu diesem Umbau kam mir, als ich ein Bild des Pwg mit
offener Bühne fand und eigentlich sofort die Ähnlichkeiten
einzelner Teile des Pwg pr. 14 und des alten Röwa-Pwi pr. 99
endeckte. Nach etwas überlegen und Nachfragen in DRMB konnte ich
auch den Blick auf einen Artikel werfen, den ein Sigurd Hufnagel 1992
im Eisenbahnjournal veröffentlichte. Er benutzte für den
Umbau den Pwg von Fleischmann (GFN).
Mir war der Pwg von Piko lieber. Einmal bekam ich eine Zehnerpackung
über EBay für den Preis nur eines Fleischmannwagens, zum
anderen täte es mir leid, einen meiner wenigen vorhandenen
Fleischmänner für so einen Umbau zu opfern. Weiter ist das
Fenster im Laderaum beim Pikowagen stimmiger und die Tür muß
nicht getauscht werden. Während des Umbaues endeckte ich noch
weitere Unterschiede, das aber im passenden Moment.
Einen anderen Weg des Umbaus
mit höherem Selbstbauanteil wählte Aristoteles Held.
Wegen der Modemnutzer gliedere ich den Umbau in vier Abschnitte:
- Umbau des Wagenkastens
- Umbau des Fahrwerks
- Umbau des Daches
- Lackierung und Komplettierung
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Das Ausgangsmaterial
Zum Umbau wird folgendes Material benötigt:
1 Pwg pr. 14 von Piko
1 Pwi pr. 99 von Röwa, Roco oder Sachsenmodelle *
2 Kurzkupplungsschächte, einmal lang, einmal kurz von Symoba
Messingwinkel 1,5 x 1,5
Polystyrolplatten, 0,5 mm und andere Stärken sowie PS-Profile
gefederte Stangenpuffer oder auch Korbpuffer von Weinert
2 RP25-Radsätze
zwei Schrauben M 2 x 15 (ungefähr)
4 Fachwerkachhalter von Weinert oder Röwa z.B.
Draht 0,35 bis 0,5
Kleinteile
*) Im Prinzip blieb der Wagen vom Aufbau unverändert, es sollte
also egal sein, von welcher Firma "Ihr" Pwi ist.
Zuerst noch ein Blick
auf die zu zersägenden Wagen:
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Bild 2: Der Pwg von Piko, hier braun umlackiert. Der linke
Wagen mußte
daran glauben...
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Bild 3: Der Pwi pr. 99, hier das Ursprungsmodell von
Röwa
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Der Umbau - Zerlegen
der Wagen
Der Pwg von Piko wird zerlegt in das Gehäuse
und das Fahrwerk durch einfaches, kräftiges Abziehen des
Oberteils. Nicht benötigt
werden die Achsen, das Ballastgewicht und die Kupplungen, falls Sie ein
Modell aus der Friedensproduktion zerlegen. Hat Ihr Wagen schon KKK,
noch besser.
Vom Pwi benötigt man die Bühne, die Stirnwand, das Wandteil
mit den drei Fenstern zum Dach des Laderaumes hin, das Dach des
Zugführerabteils, den Zierrat mit den Schlußscheibenhaltern,
ein Fenster, den Gaskessel und die Aufstiege der hier nicht sichtbaren
Rückwand. Wenn Sie Glück haben, hat Ihr Pwi schon zierliche
Achshalter. Wenn Sie Pech haben, hat er am äußeren
Langträger angegoßene Achshalter, damit sieht der Wagen
irgendwie dämlich aus.
Das Dach läßt sich einfach abziehen, ist nur eingeklipst.
Die Stirnwand habe ich grob abgeschnitten, so daß die Ecken
stehen bleiben.
Weiter zum
Wagenkastenumbau.
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