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 Stand: 08.01.2003
 Die Fundamente
   
0. Allgemeines
Fundamente dienen dem sicheren Stand eines Bauwerkes, bei der Fahrleitung sollen sie dem Mast in eben dieser Weise dienen. 
In den Anfangsjahren der Elektrifizierung wurden die Maste einfach ins Erdreich eingebracht, welches dann verdichtet wurde. Nach kurzer Zeit zeigte sich, daß diese bei Telegrafenmasten erfolgreiche Technologie hier nur bedingt geeignet war. Später wurden die Maste in das vorgefertigte Loch eigesetzt und vor Ort einbetoniert. Die höhere Festigkeit war zufriedenstellend, nur waren die Masten bei Beschädigungen durch Entgleisungen oder andere Unfälle nur mühsam auszuwechseln. Schon am Ende der zwanziger Jahre bevorzugte man in Bahnhöfen Aufsetzmaste, da hier Umbauarbeiten am Gleisfeld erheblich einfacher durchzuführen waren. Auf freier Strecke blieb es aber bei Einsetzmasten. Endgültig zur Hemmnis wurde diese Bauart mit den Luftangriffen auf die Anlagen der DR. Durch die Wucht der Bombenexplosionen knickten die Masten einfach ab. Die Reparaturen an solchen Strecken dauerten entschieden länger als bei den teilweise schon verwendeten Aufsetzmasten, denn dort blieb das Fundament in der Regel weitgehend unbeschädigt.
Diese Erfahrungen brachten dann nach dem Krieg den Durchbruch für die Kombination Fundament - Rahmenaufsetzmast.

Mastfundamente bestehen aus Beton. Es wird unterschieden nach (Block-) Fundamenten, die vor Ort gegossen werden und Fertigteilfundamenten. Letztere werden industriell vorgefertigt und per Kran in ein vorbereitetes Loch bzw. in eine Betonhülse oder auf eine ins Erdreich gerammte Stahlkonstruktion gesetzt. 
Blockfundamente verbrauchen ungleich mehr Material, haben aber den Vorteil der höheren Standfestigkeit. Weiterhin nachteilig ist die lange Aushärtezeit des Betons, das Stellen der Maste kann in der Regel erst nach 21 Tagen erfolgen.
Bei der Herstellung eines Fundaments werden die Ankerbolzen, mit denen später der Mast befestigt wird, in der benötigten Zahl eingebracht. Metallene Schablone halten die Bolzen in der gewünschten Lage, die Ankerbolzen bestehen aus Stahl und haben am oberen Ende ein Gewinde M 30 (?) bzw. M (?).
Sofern nicht anders angegeben, sind alle Zeichnungen aus der DR-M 25. 


1. Vor Ort erstellte Fundamente
1.1. Das Blockfundament für Aufsetzmaste, etwa 1925 - heute 123456789012345678901234567890123456789012345678901234
Es wird generell vor Ort erstellt.
Eine vorbereitete Grube mit den Abmessungen ~ 2 x 2 m, bis etwa 4 m tief, (die Größe ist abhängig von den aufzunehmenden Belastungen)  wird am oberen Rand eingeschalt. Die Schablone wird mit der gewünschten Anzahl Ankerbolzen bestückt (8 bis 16) und in der korrekten Höhe eingehängt. Wünschenswert ist eine Fundamentoberkante, die der Bettungsoberkante entspricht, dies wird aber in der Praxis nur selten erreicht.
Betonmischfahrzeuge oder ein Betonmischzug, wie ihn die DR in den Jahren der intensiven Streckenausbauten einsetzte, verfüllen die Grube mit Beton, die Fundamentoberfläche wird per Hand abgezogen.
Das Fundament dient allen Aufsetzmasten als Untergrund.
Betonfundament für Rahmenaufsetzmast


1.2. Blockfundament für Einsetzmaste, 1920 - 1969
Ein Flachmast oder ein Gittermast wird in eine vorbereitete Grube gesetzt und ausgerichtet. Dann wird diese Grube mit Beton verfüllt.
Diese Technologie war in der ersten Hälfte des 20. Jh. weit verbreitet.
Von Vorteil ist die relativ unkomplizierte Art der Mastgründung, nachteilig dagegen die Unmöglichkeit, beschädigte oder verschlissene Masten schnell zu wechseln. Weiter ist der Zustand des einbetonierten Mastteils nicht erkennbar.
Flachmaste werden 1500 bis 2000 mm tief eingesetzt, Gittermaste zwischen 2100 und 2600 mm tief.
 
 
 
 
 
 
 

 

Blockfundament für Einsetzmaste nach DR-M 25-11.120


1.3. Blockfundament für Spannbetonmaste, 1970 - heute
Diese DR-M löste 1970 die Vorgängerbauarten ab. Die Herstellungstechnologie entspricht Typ nach 1.2.
Die Vorschrift ist heute noch gültig, meines Wissens nach wurden in den letzten 15 Jahren keine Fundamente des Typs mehr errichtet.
Der Mast wird 1500 bis 200 mm tief eingesetzt.
 
 
 
 
 
 

 

Blockfundament für Betonmaste nach DR-M25-11.130


2. Ferigteilfundamente
2.1. Rundfundament für Rahmenflachmaste, etwa 1970 - 1980
Diese Bauart löste den Vorgänger von 1961 ab. Das Fundament wird in eine vorbereitete Betonhülse eingesetzt.
Es erreicht eine Tiefe von bis zu 3000 mm.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Rundfunfament für Rahmenaufsetz-Flachmast nach DR-M25-11-210


2.2. Rundfundament für Aufsetzmaste, 1981 - heute
Das Rundfundament wir in eine Hülse oder direkt ins Erdreich eingebracht.
Das Fundament besteht aus einem Betonzylinder mit der Länge von 2450 oder 3000 mm
Es werden ausschließlich Flachmaste aufgesetzt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Rundfundament für Rahmenaufsetz-Flachmaste nach DR-M 25-12.210


3. Fundamenthülse, 1960 - heute
Das Fundament besteh aus zwei Teilen. Eine Betonhülse mit den Abmessungen 2160 x 560 mm wird in ein vorgebohrtes Loch gesetzt. Nach dem Ausrichten wird das Erdreich verdichtet, am oberen Ende wird Beton zur zusätzlichen Befestigung eingebracht. Nach dem Aushärten wird entweder ein Betonmast, die häufigere Variante, oder ein Rundfundament eingesetzt und mit einer weniger hochwertigen Betonmischung einzementiert.
Das Hülsenfundament findet nur bei Beton- und Flachmasten 
Anwendung.
 

 

Fundamenthülse


4. Das Betonaufsetzfundament, 1985 - 1992
Diese Fundament besteht aus einem Betonquader mit den ungefähren Abmessungen 1300 x 1300 x 2000 (?) Es ist mit der vollen Anzahl Ankerbolzen (16) bestückt. In der Mitte der Oberkante befindet sich eine senkrechte Öffnung. Dieser Typ wurde in den späten Achtzigern für leichte Böden entwickelt um Beton zu sparen. Vor dem Setzen des Fundaments wird ein Stahlprofil ins Erdreich gerammt. Diese Profil ähnelt äußerlich den Profilen, die auch als Spundwände beim Wasserbau eingesetzt werden.
Nach dem Rammen wird der Betonkopf aufgesetzt, ausgerichtet und dann mit Beton mit dem Stahlprofil verbunden.
Das Fundament wird nur für Gittermaste verwendet.
Foto folgt


5. Die Befestigung von Betonmasten, etwa 1982 - 1990
Kein Fundament im eigentlichen Sinne, ist diese Bauart bei Betonmasten weit verbreitet. Neben der Möglichkeit, dem Betonmast in eine Hülse einzubringen, gibt es noch die Sparvarianten. Diese finden nur Anwendung bei wenig belasteten Masten und geeignetem Untergrund.


5.1. Betonmast, mit Erdreich verdichtet 1984 - 1990  
Der Betonmast wird in ein vorgebohrtes Erdloch gesetzt. Das Erdreich wird um den Mast herum verdichtet. Zum Verfüllen darf kein gefrorenes Material verwendet werden.
 

A - Erdreich
B - Betonmast
 
 
 
 
 

 

Betonmast 1


5.2. Betonmast mit Betonmanschette, etwa 1984 - heute
Der Betonmast wird in die vorbereitete Bohrung gesetzt. Die Grube wird zu etwa 60 % gefüllt, dann erfolgt die Einbringung von Beton. Den oberen Abschluß bildet wieder Erdreich.

A - Erdreich
B - Beton
C - Erdreich
D -Betonmast
 
 

 

Betonmast mit Manschette


5.3. Betonmast mit Kappe, 1984 - heute
Bei dieser Ausführung wird der eingesetzte Betonmast durch die Verfüllung des Loches mit Magerbeton oder Zement- Mörtel gehalten. Oben erhält der Mast eine Kappe aus hochwertigerem Beton.

A - Betonkappe
B - Magerbeton oder Zement- Mörtel
C - Betonmast
 
 

 

Betonmast mit Kappe




Alternative Möglichkeiten
Nicht immer ist das Gründen eines eigenen Fundamentes möglich.
Deshalb gibt es noch andere Möglichkeiten einem Mast eine sichere Grundlage zu schaffen.
1. Die Befestigung an Stahlbrücken. (Grünauer Kreuz, alte Fachwerkbrücke)
2. Das Befestigen an Betonbrücken über Dübel.
3. Das Einlassen der Ankerbolzen schon beim Bau der Betonbrücke (neuer Lehrter Bahnhof)
4. Der Einsatz von Sonderkonstruktionen, bei denen die Ausleger direkt an Bauwerken angebracht werden oder das Kettenwerk nur über Seitenhalter aufgehängt wird. (Berlin Lichtenberg, Brücke der Frankfurter Allee)






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